
Eine neue Gottesdienstform feierte in St. Michael in der Adventszeit ihren erfolgreichen Einstand. Nun wird die spirituelle halbe Stunde an fünf Freitagabenden während der Fastenzeit im Februar und März fortgeführt. Denn in der Fastenzeit ist nicht fast alles verboten, sondern fast alles möglich.
In der Kirche entstehen Ort und Raum für die persönliche Spiritualität, für die stille, innere Einkehr, aber auch für den Austausch mit anderen Menschen und für Gebete. Und das in einer intensiven, aber kurzen und kompakten Form während einer halben Stunde an einem Freitagabend: mit diesem Experiment einer neuen, alternativen Gottesdienstform hat Diakon Michael Eismann offenbar den Zeitgeist gut getroffen „Die Spiritualität am Abend, so nennen wir die neue Gottesdienstform, war während der Adventszeit ein Erfolg und wurde stets sehr gut besucht“, sagt der Leiter der Pfarrei St. Michael.
Fünf Abende im Februar und März
Deshalb soll das beliebte Angebot nun fortgesetzt werden. Die fünf Freitage vom 24. Februar sowie vom 10., 17., 24. und 31. März, jeweils am Abend von 18 bis zirka 18.30 Uhr, stehen unter dem Leitmotiv „FAST-en-Zeit, H-INRI-chtung, INRI-chtung, Auf-ER-stehen und OSTERN“.
Die Fastenzeit – die christliche beginnt in diesem Jahr am 22. Februar und dauert bis Ostern – ist in vielen Religionen eine Zeit des Innehaltens, des Besinnens. Und oft auch des Verzichts, auf Nahrung, Genussmittel oder bestimmte Angewohnheiten wie Fernsehen oder Computerspielen. Dadurch werden die Sinne wacher, der Geist schärfer und es wird Raum frei für neue Gedanken und Impulse im Leben. Während der „Spiritualität am Abend“ werden dazu wertvolle Anstösse vermittelt. „Denn die Fastenzeit ist nicht die Zeit, in der fast alles verboten ist, sondern fast alles möglich“, meint Michael Eismann.
Während sie solchen und anderen Gedanken folgen, sitzen die Teilnehmenden nicht in den Kirchenbänken, sondern gemeinsam in einem Stuhlkreis. Die Feier lehnt sich an die Liturgie an, folgt ihr aber nicht strikt: es wird kein Messe gelesen, es erklingt keine Kirchenmusik. Dafür bleibt jede Menge Raum für Gottes Geist, für Stille, für eigene Gedanken, für Gespräche, für Spontanität und Improvisation. Oder wie Michael Eismann es formuliert: „Vieles kann, aber nichts muss an diesen Abenden.“ Und er wünscht sich, dass alle, die „fast Zeit haben in der Fastenzeit“ diese gut nutzen.
Kath. Kirche St. Michael, Dietlikon
Gottesdienste am Freitag, 24. Februar, 10., 17., 24. und 31. März, jeweils um 18 Uhr.